12.05.2018 von Meiky:
Griechisches Festland: Gleich bei der Einreise aus Albanien bekamen wir eine kleine Vorahnung, warum dieses Land pleite sein könnte. Mutterseelenalleine fährt man über eine wirklich tolle neue Autobahn durch einsame Landschaft. Kilometerlang sieht man auch auf der Gegenfahrbahn kein einziges Auto und keine Menschenseele. Die Autobahn wurde in unseren Augen sinnlos in die Prärie gesetzt. Desweitern werden die Autobahnen auch aus dem Grund nicht genutzt, weil sie einfach viel zu teuer sind. Dies haben wir gemerkt, als wir ca. € 18,-- zahlen mussten - für nur ca. 100 Kilometer!
Insgesamt waren wir 21 Tage in Griechenland und überwiegend auf dem Peloponnes. Auf dem Festland haben wir Meteora und Delphi besucht. Das Panorama bei Meteora ist wirklich ein Traum, die Klöster ebenfalls. Leider ist für den Besucher immer nur ein kleiner Teil des Klosters zu besichtigen, aber auch dies ist sehr sehenswert. Wir wollten eigentlich noch ein paar Tage in Athen verbringen. Nachdem es in den 3 Wochen aber immer voller wurde (vor allem im Norden von Peloponnes) haben wir uns entschieden Athen erstmal aufzuschieben und ein verlängertes Wochenende in ferner Zukunft dort zu verbringen.
Peloponnes: Auf dem Peloponnes haben wir zwei unterschiedliche Arten von Touristen getroffen: Elternzeitreisende und Rentner aus Deutschland oder den Niederlanden, die mit ihren, zum Teil riesigen Wohnmobilen unterwegs sind. Man muss sagen, dass die Niederländer am lustigsten sind. Wahrscheinlich gibt es in den Niederlanden einen Reiseführer zu kaufen, speziell für Wohnmobilfahrer, der die schönsten Stellplätze beschreibt, auf denen man wildcampen darf, da diese immer schon von Niederländern in Beschlag genommen waren, wenn wir ankamen. Aber wenn man am Strand etwas weiter fährt, findet man dank 4x4 viele ruhige und einsame weitere Plätze. Die Reisezeit für den Peloponnes war gerade richtig, noch sehr wenige Touristen, vor allem im Süden und das Wetter war auch super. Nicht zu warm und nicht zu kalt und auch schon angenehm zum Baden. Baden waren wir trotzdem nur selten, beziehungsweise war es oft eher ein waschen als baden. Meiky weiß jetzt auch warum er sooo selten Baden geht. Nach dem Meer hat man zu viel Kontakt mit Sand und der findet sich dann überall. Wahrscheinlich ist er zu verwöhnt von seinen Segelurlauben, bei denen er nicht in Kontakt mit Sand gerät….
Fazit Peloponnes: Um ehrlich zu sein haben wir uns diesen Teil von Griechenland einen Tick spannender vorgestellt, vor allem die Ausgrabungen. Es gab natürlich aber trotzdem Highlights, wie zum Beispiel die Wasserfälle und Seen von Polilimnio. Allgemein haben wir den Eindruck, der Peloponnes ist eher ein Ziel wenn man etwas Ruhe sucht und die Einsamkeit am Strand genießen möchte. Eigentlich sind wir keine Strand Menschen, aber dort war es mal ganz angenehm. Wahrscheinlich weil wir die Wärme und die Strände auf unserer letzten Langzeitreise durch Südamerika etwas vermisst haben und jetzt nachgeholt haben. Sicher ist, dass wir in der Türkei nicht so viel Zeit an der Küste verbringen werden, sondern lieber im Landesinneren. Wir sind aber gespannt wo die Reise in der Türkei genau hinführt...
Chios: Wir sind von Piräus mit der Fähre auf die Insel Chios gefahren, um dann von dort nach Cesme in die Türkei zu kommen. Dies war für uns die sinnvollste Fährverbindung. Wir wollten Griechenland nicht ganz ausfahren und in Istanbul waren wir bereits. Chios war für die zwei Tage vor Ort genau richtig. Wir sind nur wenig gefahren, haben ein bisschen was angeschaut und in den kleinen Fischerhäfen übernachtet. Chios ist derzeit sehr schlecht besucht und nur sehr wenige Touristen zu finden. Wahrscheinlich aus aktuellen Berichterstattungen, allerdings haben wir keinen einzigen Flüchtling gesehen. Die 45-minütige Überfahrt mit der Fähre in die Türkei war wieder ein Erlebnis. Das Ausreiseprozedere war easy, aber wir hätten uns den internationalen Grenzverkehr größer vorgestellt. Auf die Fähre passten gerade mal zwei Autos drauf und bei Windstärke 5 war es auch sehr schauklig, aber super schön: Meiky liebt ja solche Momente auf See.
Ach ja, unser weißer Landy läuft einwandfrei. Es waren nur kleine Schönheitsreparaturen fällig. Der Abwassertank war leicht undicht, der Achsnehmer hinten links war etwas locker (komisch trotz 65 NM) und an der Kraftstoffeinspritzung wurde auch etwas nachjustiert. Das Auto hat jetzt etwas weniger Leistung, dafür qualmt es deutlich weniger und man muss nicht mehr so stark auf die Abgastemperatur achten, die dank BoostPin extrem schnell ansteigt. Aber bei spätestens 600°C gehen wir runter vom Gas (Vielleicht wird Meiky noch einen Extrabericht über den Boostpin verfassen, ggf. auch BoostRing, welchen wir zwar dabei haben, aber noch nicht verbauten. Dies macht in einem Langzeitreisefahrzeug nicht so viel Sinn, da der Leistungszugewinn erst bei hoher Drehzahl passiert. Aber neugierig wie er funktioniert wäre Meiky schon.)