10.12.2022 von Meiky
Die Entscheidung war also gefallen, unseren Landy auf die Arabische Halbinsel zu verschiffen. Schnell stand fest, dass es von Mombasa nach Jebel Ali in die Vereinigte Arabische Emirate gehen soll. In den Oman wollten wir nicht verschiffen, da wir in der Vergangenheit bereits insgesamt zwei Monate vor Ort gewesen sind und wir dazu länger auf Sansibar bleiben wollten.
Wir entschieden uns für den Verschiffungsbroker Overlander-Shiping in Hamburg. Die Verladung mit unseren Container Partnern aus der Schweiz „out.of.afrika“ Lisa und David in Mombasa verlief sehr professionell. Leider mussten wir über sechs Stunden auf den Containern warten, was etwas ärgerlich war, wenn man bedenkt, dass wir für die Verladung extra um 05:30 Uhr aufgestanden sind.
Nachdem wir die Landys erfolgreich eingetütet hatte, verbrachten wir fast zwei Wochen auf Sansibar und flogen danach mit FlyDubai direkt nach Dubai. Dort quartierten wir uns im Stadtteil Dubai Marina in einem kleinen Apartment ein, mit Küche, Waschmaschine, Internet und Balkon.
Verschiffungschaos, Sightseeing und Wildcamping in Dubai
Laut Container Tracking erreichte das Schiff planmäßig den Hafen und der Container wurde ausgeladen. Doch dann ging auch schon das Chaos los. Lest selbst weiter unten in diesem Bericht. Erst nach fast einer weiteren Woche fuhren wir um 19:00 Uhr aus dem Hafen heraus, und steuerten nach einer kurzen Pause beim Liquor Store, den Strand Al Soufuh an. Bis etwa ein Uhr nachts tauschten wir uns noch mit ausreichend Bier über die unfähige Agentur in Jebel Ali aus und gingen dann zu Bett. Am nächsten Morgen teilte man uns mit, dass man an diesem Strand nicht mehr campen darf. Offenbar gab es die Corona Camper nicht nur bei uns, deren Auftreten wilde Auswüchse annahm. Unsere Wege trennen sich wieder. Lisa und David fuhren nach Abu Dhabi und wir blieben noch einige Zeit in der Umgebung von Dubai und besuchten Sehenswürdigkeiten, die entweder bei unserem letzten Besuch noch nicht existiert haben oder die wir damals nicht gefunden hatten.
Als Erstes waren wir im Miracle Garden. Ihr könnt ihn euch so vorstellen: Man errichtet in einer Wüstenstadt einfach einen unheimlich kitschigen, großen und bunten Blumengarten. Hätten wir aber vorher gewusst, dass die Hälfte des Miracle Gardens wie Schlumpfhausen aussieht, hätten wir ihm vermutlich keinen Besuch abgestattet.
Einen Übernachtungsplatz suchten wir uns anschließend nahe der Stadt in einem Straßensystem, das bisher nicht vollendet wurde. Straßen und Kreisverkehre sind von Sanddünen überzogen, und die Wüste erobert sich immer mehr und mehr des Gebietes zurück. Etwa eine Stunde Fahrzeit entfernt davon, nahe der Grenze zum Oman, befindet sich eine kleine Geisterstadt nahe Al Madam. Wie es auch beim Straßensystem am Vortag der Fall ist, gelingt es auch dort der Natur wieder ihren Platz einzunehmen. So dann ging es für uns weiter in die Wüste, wo wir endlich Ruhe vor dem Lärm der Großstadt hatten, bevor es dann zwei Tage später doch wieder mitten hinein ging. Diesmal stand der „Dubai Frame“, das „Museum of the Future“ und der „Burj Khalifa“ auf dem Programm. Leider besteht nicht mehr die Möglichkeit bis fast vor den 828 Meter hohen Gebäudekomplex zu fahren, um Fotos zu machen. Das abgebildete Foto ist von 2018, als das noch möglich war. Nach einem zweistündigen Aufenthalt im Waschsalon fuhren wir wieder an einen Strand, an dem wir vor vier Jahren Silvester verbracht haben. Er überblickt direkt Dubais Skyline. Auch hier kann man nicht mehr direkt auf dem Strand stehen. Eine Art Zaun macht es unmöglich. Zusätzlich grenzt ein Parkplatz den Strand ab, auf dem das Campen verboten ist. Egal, die künstlich geschaffene Landzunge ist so groß, dass man sich nahe der Mole, etwa 200 Meter von besagtem Parkplatz hinstellen und campen kann. Der Platz und seine Lage sind einfach genial und wirklich schön. Uns wundert es sehr, dass dieser Platz bisher noch nicht in der i Overlander App markiert wurde. Wir genossen den warmen Abend und das ungestörte sowie sichere Wildcampen direkt vor der Kulisse einer 3 Mio. Einwohner Metropole. Etwas, das wir sehr vermisst haben, denn diese Art des Wildcampens ist ein Ding der Undenkbarkeit in Afrika.
Alte Bekannte und neue Reiseziele
Noch in der Wüste hatten wir unsere Visa für den Jemen und unsere Flugtickets dorthin erhalten. Beides muss gleichzeitig bei einer Agentur beantragt werden. Sehr geil. Wir freuen uns riesig auf Socotra. Die „Galapagos Insel des Arabischen Meers“ zu bereisen ist ein lang ersehnter Traum, der endlich war wird. 2018 war es nicht möglich.
Bei unserem letzten Aufenthalt in den VAE 2018, lernten wir Martin kennen. Er war damals Werkstatt Manager bei Saluki Motorsport, wo wir einige Reparaturen am Landy durchführen ließen. Martin lebt seit drei Jahren in Abi Dhabi, also nichts wie hin. Er begrüßte uns herzlich und der Abend endete spät mit BBQ und Bier. Bei Martin können wir auch den Landy unterstellen, während wir uns auf Socotra befinden. Wir packten alles für unseren einwöchigen Trip nach Socotra und voller Vorfreude ging es zum Internationalen Flughafen, Abu Dhabi.
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VAE-Verschiffungschaos
Für unsere Verschiffung von Kenia in die Vereinigten Arabischen Emirate entschieden wir uns für den Verschiffungs-Broker Overlander-Shipping in Hamburg. Die Kommunikation war anfangs super, wir erhielten teils auch Antworten nach 23:00 Uhr. Allerdings wurde mit der Buchung die Kommunikation immer schleppender. Manche Unterlagen erhielten wir erst nach wiederholten Nachfragen und oft sehr kurzfristig. Das Carnet de Passage und die Bill of Lading wurden nicht so versendet, wie es abgesprochen war. Immerhin kam beides am selben Tag wie das Schiff in Jebel Ali an. Gerade noch rechtzeitig. Die Zitterpartie hätte aber nicht sein müssen.
Die Verladung bei der Spedition United Warehouse in Mombasa, zusammen mit unseren Container Partnern aus der Schweiz „out.of.afrika“ Lisa und David, verlief sehr professionell. Leider mussten wir über sechs Stunden auf den Containern warten, was etwas ärgerlich war, wenn man bedenkt, dass wir für die Verladung extra um 05:30 Uhr aufgestanden waren.
Laut Container-Tracking erreichte das Schiff den Hafen von Jebel Ali planmäßig und unser Container wurde abgeladen. Danach ging das Chaos mit der Spedition ISS, Integrated Service Solution in Jebel Ali, richtig los.
Allerdings müssen wir auch die positiven Dinge nennen, die nicht unbedingt selbstverständlich sind. Wir wurden mit reichlich Wasser versorgt, konnten einen klimatisierten Aufenthaltsraum mit Wlan nutzen, im Eingangsbereich Tischtennis spielen und drei Nächte dort in den Autos schlafen. Somit sind uns immerhin keine weiteren Übernachtungskosten in Dubai entstanden. Sieht man die letzten positiven Punkte, hätten es noch deutlich schlimmer kommen können.
Wie wir schon immer sagten, sind Verschiffungen grundsätzlich nervig. Es klappt nie alles zu 100% perfekt. Ich denke das ist ebenso, da bei den Speditionen in den internationalen Handelshäfen undenkbar mehr Ware umgeschlagen wird, als nur ein Container mit ein/zwei privaten Fahrzeugen, die dann noch eine „Extrawurst“ haben wollen. Ein temporärer Import von Fahrzeugen, die voll mit „peronal effects“ sind, kommt fast gar nicht oder nur recht selten vor. Es ist kein Standard, es gibt keinen geregelten Ablauf und daher dauert die Abwicklung einfach länger. Wir erfuhren von unseren japanischen Overlander Freunden, dass die Abwicklung ihres Fahrzeugs in Jeddah, Saudi-Arabien, elf Tage gedauert hat. Drei bis vier Tage sollten immer eingeplant werden, kommt dann ein Wochenende oder ein Feiertag dazwischen, hat man einfach Pech gehabt und es dauert dann länger!