28.01.2023 von Meiky
Nun ja, ob der Werbeslogan des Landes ganz zutrifft, mag ich bezweifeln. Aber er zielt auf die Vergangenheit Bahrains, den Perlenhandel, ab. Schon 2500 v Chr. war der Perlenhandel wegen der zahlreichen Perlenbänke vor der Küste Bahrains, eine wichtige Einkommensquelle. Allerdings brach dieser, wie auch in Katar 1930, auf Grund der japanischen Zuchtperlen komplett zusammen. Mit dem ersten Erdöl Fund 1932 konnte die Lücke schnell wieder geschlossen werden. Es gibt immer noch Perlenbänke vor Bahrain. Aber sie werden nicht mehr genutzt. Es werden Tauchgänge angeboten und jeder Taucher darf fünf Muscheln behalten, in der Hoffnung, dass er eine Perle darin findet.
Bahrain ist eine Insel mit einer Größe von 750km² (im Vergleich Rügen mit 926km²). Es ist also nochmal deutlich kleiner als Katar. Die Insel ist über den King Fahd Causeway, eine 25 kilometerlange Brücke, mit Saudi-Arabien verbunden. In Bahrain ist nicht wie in der VAE oder in Katar alles „over the top“. Bei weitem blinkt und glitzert nicht alles. Es ist ein ganz normales und moderat wohlhabendes Land mit bodenständigen Einwohnern. Ein Bahraini fährt Taxi, steht hinter der Kasse, arbeitet in Werkstätten, etc. Undenkbar für einen Emirati, Katari oder Saudi. Interessanterweise bilden in Bahrain die Schiiten die Mehrheit, obwohl das Sunnitische Königshaus die Macht hält. Zuletzt kam es 2011 zu Konflikten, die jedoch schnell niedergelegt wurden. Seit 2018 legen zahlreiche Kreuzfahrtschiffe in der Hauptstadt Manama an. An den Wochenenden herrscht Hochtourismus, da der Alkoholausschank und der Kauf von Drogen hier etwas liberaler gehandhabt wird als im Nachbarland Saudi-Arabien.
Ja, es gibt immer noch keinen Saudi Bericht. Auch die 300 kilometerlange Strecke von Katar bis Bahrain ist nicht nennenswert zu schildern. Die Einreise nach Bahrain lief wie gewohnt, einfach. Carnet stempeln, Visum für 14 Tage erhalten, eine KFZ-Versicherung für 5 Tage gekauft und schon ist man im Land drin!
Sehenswürdigkeiten gibt es nicht viele. Das Sehenswerte beschränkt sich auf Moscheen, Souks, Forts, den Pearling Path sowie alte Königsgräber. Die Nächte verbrachten wir ausschließlich auf einer riesigen künstlichen Halbinsel kurz vor Stadt, an einem Freitag wahrscheinlich nicht zu empfehlen. Von unserem Bekannten Martin aus Abu Dhabi erhielten wir den Kontakt einer Werkstatt, um unseren Dachträger zu verstärken und das gebrochen Glas auszutauschen. Der Besitzer der Werkstatt ist sein ehemaliger Co-Pilot. Beide bestritten zusammen mit einem Land Rover Defender so einige Rallys. Leider war Hassan gerade selbst bei der Rally-Dakar. Darum war uns sein Sohn behilflich, den verzogenen Dachträger zu verstärken. Das gebrochene Glas haben wir gegen eine 5 mm starke Aludibond Platte ausgetauscht und ich gehe davon aus, dass sie wohl für immer dortbleiben wird. Die Werkstatt ist mit Allem erdenklichen ausgestattet und es waren ausschließlich Fahrzeuge von Hassan darin zu finden. Kundenfahrzeuge haben hier kaum Platz, die Werkstatt ist offenbar nur für das private Rally Vergnügen gedacht.
Danach besichtigten wir noch die ein oder anderen oben aufgezählten Sehenswürdigkeiten und fuhren nach fünf Nächten zurück nach Saudi-Arabien. Wir wollten uns die Rally Dakar dieses Mal in Saudi-Arabien anzuschauen, nachdem wir sie bereits vor zehn Jahren schon einmal in Südamerika gesehen hatten.